Werkstockausflug 2018
Apokalyptische Stimmung herrscht über Luzern. Der Himmel ist mit grauem Gewölk durchzogen und immer wieder entleert er sich von unglaublichen Wassermengen. Doch wir wussten uns in Sicherheit – nämlich in den Tiefen des Sonnenbergs am Rande der Stadt Luzern. Eingedeckt mit einer grossen Dose Überlebensnahrung aus den Siebzigern und viel Knäckebrot!
Reto Bernhard vom Theater Improphil führte uns durch das siebenstöckige Konstrukt der Zivilschutzanlage Sonnenberg, das auch schon vor über vierzig Jahren als Unterschlupf für die Bevölkerung hätte dienen sollen. Zum Glück waren wir an jenem Tag nur zu zehnt – mit 20’000 Personen wäre es wohl einiges unangenehmer gewesen. Lehrreiches und unterhaltsames Schulfernsehen, improvisierte Gedichte und Lieder begleiteten uns während zwei Stunden durch die gelbgrünen Gänge, in welchen man jegliches Gefühl für Zeit und Orientierung verlor. Inzwischen hatte sich das Wetter beruhigt, so dass wir uns wieder ans Tageslicht hinaus wagten.
Der kurze Boxenstopp bei der «Von Hotz Theaterbox» versetzte uns kurzzeitig in Ferienstimmung. Während sich unsere Apéro-Tanks regenerierten, schien uns das Unwetter wieder zu verfolgen und wir flüchteten auf das Dampfschiff. Mit dem Regen dicht an der Ferse, ging es volle Kraft quer über den Vierwaldstättersee. Im Rhythmus der gewaltigen Dampfmaschine und mit dem nostalgischen Geruch in der Nase, genossen wir das Beisammensein des Werkstock-Teams. Das Unwetter liessen wir irgendwo zwischen Rigi und Seelisberg zurück und ankerten bei eingebrochener Dunkelheit wieder sicher im Hafen von Luzern.